Warum sollte man Texte extern schreiben lassen?

Im Gegensatz zu privaten Web-Projekten, in denen es in erster Linie darum geht, seine eigene Persönlichkeit in die Homepage oder den Blog einzubringen, verfolgen professionelle oder gewerbliche Projekte meist andere Ziele. Oft ist auch der finanzielle Background ein anderer. Nicht zuletzt haben manche Projektleiter oder Auftraggeber viele Stärken in allen möglichen Bereichen – in der (deutschen) Sprache fühlen Sie sich aber nicht sicher genug. Bei der Übersetzung der Texte in fremde Sprachen wird es noch schwieriger, da gute Übersetzungen am besten von Muttersprachlern ausgeführt werden.

Was macht private Texte aus?

Eine „Privatperson“ möchte ihre Ideen, Wünsche, Erfahrungen oder Gedanken gerne selber formulieren und damit zum Ausdruck bringen. Die eigene Homepage dient oft als moderne Version des guten alten Tagebuches. Wer zum Beispiel einen privaten Fotoblog für Familie oder Freunde erstellt, braucht auch kaum auf Rechtschreibung und Interpunktion achten. Im Gegenteil: eine allzu glatte, geschliffene Sprache kann seltsam und gekünstelt anmuten.

Themen, in denen man schon sattelfest ist – sei es das eigene Hobby, Kochrezepte oder Gesundheitsthemen – gehen zudem schnell von der Hand. Die Inhalte sind bekannt und müssen selten recherchiert werden. Der private Blog, der nicht monetarisiert werden soll, kann hinsichtlich der Texte völlig frei gestaltet werden. Er kann so einseitig, fehlerhaft, politisch gefärbt, provozierend, humorvoll, feindselig, spekulativ oder langweilig sein, wie es dem Autor gerade gefällt. Die „Einmischung“ eines professionellen Texters wäre in diesen Fällen nur kontraproduktiv.

 

 

ContentschreiberWie unterscheiden sich professionelle von privaten Texten?

Ein Kriterium ist die Textmenge. Für einen neuen Internet-Shop können problemlos ein paar Tausend Texte benötigt werden. Hier können Produktbeschreibungen, Kategorien, Pressetexte, Seitenbeschreibungen, Werbetexte und Texte für den Artikeltausch u.a. nötig werden. Mitunter mehr Arbeit, als selbst ein einzelner externer Autor in angemessener Zeit bewältigen kann.

Für professionelle Texte muss der Autor sein Ego zurückstellen. Da es sich im überwiegenden Fall um Auftragsarbeiten für einen bestimmten Zweck handelt, sind eigene Überzeugungen, Meinungen und Spekulationen nicht gefragt. Aber auch Blog-Einträge, die sehr privat anmuten, werden vorher „gebrieft“, will heißen, die Richtung der Meinungsäußerung ist für den Schreiber bereits vorgegeben.

Der externe Texter wird auch mit – ihm völlig fremden – Themen konfrontiert. Niemand kann alles wissen und so ist die ein oder andere umfangreiche Recherche, die allerdings keine einfach Kopie des Gelesenen sein darf, erforderlich. Die Recherche zu Spezialthemen kann oft längere Zeit in Anspruch nehmen, als das eigentliche Verfassen des Beitrages.

Ein weiteres Unterscheidungsmerkmal ist die suchmaschinentaugliche Aufbereitung (SEO) eines Artikels. Während der private Texter „frei Schnauze“ formulieren kann, erhält der Profis sogenannte „Briefings“ des Auftraggebers. Da es auf den meisten Internetseiten von Firmen um die optimale Auffindbarkeit im World Wide Web geht, sind einige Regeln zu beachten. So müssen die Texte der Interseite unique (einzigartig) sein und einen Mehrwert für den Leser bieten. Auch geht es um die sogenannten Keywords. Dies sind wichtige Wörter, die im Zusammenhang mit dem zu erstellenden Text stehen und die öfter wiederholt werden müssen, um eine gewisse Relevanz der Seite zu signalisieren.

Dies wird in den „Briefings“ festgehalten und der Text ist an diese Vorschriften anzupassen. Manchmal ist es eine wahre Kunst, trotz vieler Wiederholungen einen sinnvollen und gut lesbaren Text zu produzieren! Weitere Inhalte der Briefings können sein: keine direkte Ansprache des Kunden, Ansprache nur mit „Sie“, Ansprache nur mit „Du“, keine Werbesprache, keine persönlichen Meinungen, kein Bezug zu anderen Firmen
und, und, und…

Diese Art des Textens ist also richtige Arbeit, die nur mit viel Fleiß und Know How zu bewerkstelligen ist. Rechtschreibung, Grammatik und Interpunktion sind ein weiteres Thema, warum macher das Texteschreiben outsourcen möchte. Besonders die Rechtschreibreform hat viele verunsichert. Während dies bei einigen semiprofessionellen Seite keine große Rolle spielt, ist ein Text voller Rechtschreibfehler auf einer Versicherungs- oder Juristenseite ein absolutes No Go.

Schreiben lassen oder selber schreiben?

Wenn Sie eine private Seite erstellen, gönnen Sie sich die Freude des eigenen kreativen Ausdrucks auch durch die Sprache. Gute Texte kosten heutzutage nicht mehr die Welt. Wenn Schreiben nicht Ihre große Leidenschaft ist, gilt es eine Kosten-/Nutzen-Rechnung aufzustellen und – möglicherweise – die vielen Möglichkeiten der professionellen Texterstellung in Anspruch zu nehmen.